In den 1840er Jahren ist der Grund in Luxemburg geprägt von der wirtschaftlichen Nutzung der Alzette. Der Fluss ist zentral für die Gerbereien, die Leder für die Handschuhindustrie lieferten. Die 1841 oberhalb des Viertels Grund auf dem Fischmarkt etablierte Handschuhfabrik de Marie-Noppeney und Cie. beschäftigt etwa 400 Arbeiter, während viele Frauen in Heimarbeit tätig sind. Die schwierigen Arbeitsbedingungen, lange Arbeitszeiten und die Wirtschaftskrise belasten viele Bewohner des Grunds. Dennoch ist das Viertel auch Heimat einflussreicher Persönlichkeiten wie der Familie Hastert, die die Biessermühle besitzt und die Wasserkraft der Alzette nutzt, sowie des Anwalts Mathias Jonas. Jonas, 1822 im Grund geboren, spielt 1848 eine aktive politische Rolle. Als Mitglied des katholischen Aktionskomitees engagiert er sich in politischen Fragen, die die sozialen und wirtschaftlichen Interessen der Arbeiter betreffen. Gemeinsam mit Persönlichkeiten wie dem Freimaurer Charles André ist er am 26. April 1848 bei der Gründung des Arbeiterausschusses im Hess’schen Garten, der zwischen Grund und Clausen liegt, dabei. Zudem wirkt Jonas 1848 an der Gründung des Luxemburger Wort mit, einer Zeitung, die als Sprachrohr katholischer und konservativer Kreise die gesellschaftspolitischen Debatten maßgeblich mitbestimmt.
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