Aus Gotha stammend, studierte der bürgerliche Gustav Adolf Gotter ab 1709 in Jena und Halle und begleitete seinen Vater auf einer Kavaliersreise nach Westeuropa. Schon bald betätigte er sich als Gesandter in Wien. Dort trat er auch in die Dienste des preußischen Königs Friedrich Wilhelm I. (1688-1740). Von Friedrich II. (1712-1786) wurde er 1740 zum Oberhofmarschall berufen, vertrat die Interessen des Königs 1741 am kaiserlichen Hof in Wien. Zurückgekehrt wurde er zum Generaldirektor der Berliner Oper und zum Kurator der Akademie der Wissenschaften und schließlich zum Generalpostmeister ernannt. Sein Porträt von Pesne als Pilger auf der Liebesinsel Cythera bringt einen hervorstechenden Charakterzug von Gotter zum Ausdruck. Er liebte das extravagante, freie Leben. Vielleicht steht das Porträt in Zusammenhang mit seiner Aufnahme in den Gothaer Ordens der "Heremites de bonne humeur" (Orden der heiteren Einsiedler), dessen Mitglied er ab 1743 war. Die Devise lautete „Vive la joie!". Das Bildnis gehört zur Originalausstattung des Ersten Gästezimmers König Friedrichs II. in Sanssouci. (Franziska Windt)
Interessiert am Thema „Visual arts“?
Mit Ihrem personalisierten Culture Weekly erhalten Sie Updates
Fertig!
Sie erhalten Ihr erstes Culture Weekly diese Woche.