Der große Maler barocker Historiengemälde fokussiert sich in diesem intensiven Porträt auf Psyche und Geist des sterbenden Seneca. Die Leidensmiene des alten Mannes verrät physischen Schmerz: Tacitus berichtet von den langwierigen Qualen des Philosophen, als er auf Neros Befehl versuchte, sich mit aufgeschnittenen Pulsadern und Gift das Leben zu nehmen.
Dennoch strahlt Senecas herbes, asketisches Gesicht Entschlossenheit aus und beweist damit die in der stoischen Philosophie bedeutsamen Tugenden Willenskraft und Seelengröße, die selbst in existenzieller Bedrängnis zu wahren seien. Rubens, selbst ein Stoiker, schuf hier ein „humanistisches Andachtsbild“ für Anhänger des Stoizismus in Antwerpen.
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