Eigentliche Bedeutung als Hafenstadt erlangte Hamburg erst im 17. Jahrhundert durch die Erweiterung des Handels aus dem Nord- und Ostseeraum hinaus in den Atlantik und das Polarmeer. Besonders ertragreich waren die Geschäfte mit Spanien und Portugal, doch waren gerade sie auch besonders gefährlich. Um die Handelsschiffe gegen Überfälle von Piraten zu sichern, schlossen sich die Hamburger Kaufleute zusammen und bauten schwer bewaffnete Fregatten als Begleitschutz. Ihr erstes Konvoischiff nannten sie „Leopold Primus“ nach dem damaligen Kaiser. Es war auf hoher See weithin zu erkennen an der überlebensgroßen Heckfigur eben jenes Kaisers, vor deren bloßen Anblick sich die Piraten schon gefürchtet haben sollen. Sie sehen ihn heute an der gegenüberliegenden Wand. Auf dem Gemälde vor uns sehen Sie das Schiff vor der Hamburger Stadtkulisse auf der Elbe liegen, gerahmt von zwei weiteren Großseglern. Links daneben liegt das zweite große Konvoischiff der Stadt, die „Wapen von Hamburg I“. Es ist seinerseits am Wappen Hamburgs im Heck auszumachen. Beide Schiffe feuern Salutschüsse ab für den unter Segel stehenden Walfänger, der offensichtlich zur Ausfahrt bereit ist. Offensichtlich hatte der Maler Elias Galli Spaß an und Talent für die genaue Wiedergabe mannigfacher Details. Sein Blick auf die Stadt von der Elbe her ist typisch für Hamburger Stadtansichten ab der Mitte des 17. Jahrhunderts. Galli setzt hier ein Motiv in Öl um, das bereits vielfach in Stichen und auf Medaillen abgebildet worden war. Mit dieser Ansicht vom Wasser aus stellte sich Hamburg als reiche und wehrhafte Handelsstadt dar. Die Stadt war endgültig aus dem Schatten Lübecks, das lange Zeit als größte und wichtigste Hansestadt galt, herausgetreten. Hamburg hatte sich als Hafenstadt und Handelsmetropole profiliert und wollte auch als solche gesehen werden.
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