Der Leuchter ist vielfach geschmückt: Er steht auf vier Löwenfüßen und auf seinem Schaft sind vier geflügelte Engelsköpfe angeordnet. Unter den Ölnäpfen ist je ein Glöckchen angebracht und hinter jedem Ölnapf ist ein Baum zu sehen. Vorne stehen Eichhörnchen, Hirsche, Adler und Pelikane. 1681 fand in der Judengasse eine große Hochzeit statt. Der Bräutigam Mosche Speyer wohnte im Goldenen Hirsch. Wahrscheinlich beziehen sich die anderen Hauszeichen auf weitere Familienmitglieder der Brautleute. In der Frankfurter Judengasse waren Schabbat-Lampe, Chanukka-Leuchter und Kiddusch-Becher traditionelle Hochzeitsgeschenke, sie stellten die religiöse Grundausstattung für das junge Ehepaar dar. Auch Figuren aus der Bibel sind auf dem Leuchter dargestellt: In der Mitte steht der Kämpfer Juda Makkabi, oben Judith mit dem abgeschlagenen Haupt des Holofernes. Der Leuchter, ein kostbares Schaustück, das nicht nur als Chanukka-Leuchter benutzt wurde, ist als Familienerbstück über mehrere Generationen hinweg aufbewahrt worden.