Der Prinzessinnenkopf wurde fernab der großen Fundansammlung von Raum 19 im „großen Hof“ von P 47.2/3 entdeckt, wenige Meter nördlich der Mauer von P 47.1. [...] Die Gesichtszüge der Prinzessin sind an die Darstellung ihres Vaters Echnaton angelehnt: langgezogenes Gesicht, ausgeprägtes Kinn und gebogener Hals. Das Haupt war für eine Kompositstatue vorgesehen, was ein Zapfen unterhalb des Halsansatzes belegt. Farbreste in den Falten sowie den Aussparungen der Augen und Augenbrauen lassen vermuten, dass das Statuenelement bereits bemalt und mit Einlagen aus Fayence, Glas oder wertvollen Gesteinsarten versehen war, diese jedoch beim Verlassen Achet-Atons entfernt wurden.
Wegner, E., in: F. Seyfried (Hrsg.), Im Licht von Amarna. 100 Jahre Fund der Nofretete, Staatliche Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Berlin 2012, S. 348 (Kat.-Nr. 129).