Grundgedanke des königlichen Rundbildes des Mittleren Reiches ist das gegenwartsbezogene Herrscherporträt. Am deutlichsten wird dieses bei den Darstellungen von Sesostris III. und Amenemhet III. Sie sind Ausdruck von machtpolitischer Entschlossenheit und ausgeprägtem Selbstbewußtsein. Obwohl der Kopf Amenemhet III. aufgrund der überkommenen ägyptischen Tradition, welche das Bleibende zu bewahren sucht, einerseits einem vorgegebenem typischen Darstellungsschema folgt, findet sich auf der anderen Seite eine realistische Porträthaftigkeit, die das Einmalige und Augenblickliche betont. Anstelle eines Idealporträts tritt hier, trotz einiger formaler Übernahmen aus ältesten Zeiten, das Individualporträt. Typisch sind seit Mitte der 12. Dynastie die weit auseinanderstehenden Augen mit bis fast an die Schläfen reichenden äußeren Augenwinkeln, die großen, abstehenden Ohren und die markanten Jochbeine.