Bei dem rechteckigen, vollständig erhaltenen Gewebe, das durch Verwendung grüner Schussfäden auf roter Kette einen changierenden Effekt erhält, handelt es sich um eine ausgebreitete Kapuze. Beide Längsseiten schließen mit einer Kordel ab. Ursprünglich war das Gewebe auf die Hälfte zusammengelegt und an der oberen Kante zusammengenäht. Typisch für Kapuzen ist eine parallel zur oberen Kante verlaufende Verzierung. Hier besteht sie aus einem Streifen, welcher in der Mitte durch einen Kreis unterbrochen wird und zwei um 90 Grad versetzten Henkelkreuzen an den Enden. Alle Elemente weisen Flechtbandmotive in feiner, heller Fadenzeichnung auf violett-braunem Grund auf. Die Achsen von Kreis und Henkelkreuzen sind zusätzlich durch dickere helle Punkte betont. An der nicht verzierten unteren Längsseite befinden sich Reste eines heute gelösten Abnähers, durch den die Kapuze beim Tragen im Nacken enger anlag. Vermutlich war sie an eine Tunika angenäht. Wegen der geringen Größe gehörte sie wohl zu einem Kindergewand.
Eine Kapuze mit sehr ähnlichem Zierstreifen, dieser mit Quadratvierpässen an den Enden und einem Henkelkreuz in der Mitte, gehört zum Bestand des Victoria and Albert Museums in London.
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