Sanduhren sind seit dem 14. Jahrhundert nachweisbar. Sie fanden zunächst vor allem in Rathäusern, Schulen und Universitäten Verwendung. Diese Uhr stammt aus einer Kirche, in der sie gemäß der lutherischen Lehre die Höchstdauer der Predigt anzeigen sollte. Im Zentrum der lutherischen Botschaft stand die Predigt, die allerdings nicht so lange dauern sollte, dass die Zuhörer verdrossen wurden. Spätestens seit dem 17. Jahrhundert stand daher auf der Kanzelbrüstung eine Sanduhr, die den Pastor daran erinnerte, seine Predigt nicht in die Länge zu ziehen. Jedes der vier Gläser hatte eine Zeitvorgabe: ¼, ½, ¾ und 1 Stunde. Anhand des in den Gläsern verrinnenden Sandes konnten Pastor und Gemeinde die Predigtzeit feststellen.
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