Aus London zurückgekehrt, wohin er sich während des Deutsch-Französischen Krieges zurückgezogen hatte, ließ sich Monet in Argenteuil an der Seine, unweit Paris, nieder. Renoir kam hierher zum gemeinsamen Arbeiten, bald kamen auch Sisley und Caillebotte. In Argenteuil entstand der Impressionismus als Gruppenstil. Monet und Renoir entwickelten hier ihre feine Stricheltechnik, mit der sie das, was die Freunde selbst ›la sensation première‹ nannten, wiederzugeben suchten. Es ging ihnen um die reine Impression, wie es der Kritiker Jules Castagnary in seiner wohlwollenden Rezension im folgenden Jahr formulieren sollte (vgl. S. Koja, Claude Monet, Ausst.-Kat., Wien, München 1996, S. 210 f.).
Monet und seine Freunde malten rasch an Ort und Stelle.
Das Motiv galt ihnen in dieser Situation als zweitrangig, ja vielleicht sollte es sich gar nicht in den Vordergrund drängen. So stellte Monet in diesem Werk einige der neuerbauten Reihenhäuser in dem seit 1851 mit dem nahen Paris durch eine Eisenbahn verbundenen Argenteuil dar. Die Simplizität des Motivs wird durch den einfachen Parallelaufbau des Bildes unterstrichen – Wiese, Hausreihe, Himmel, keine Ausblicke, keine Weite. Mit desto größerer Feinheit aber sind die hellgrüne Wiese mit dem blühenden Mohn, der bewegte Himmel, ja selbst das Grau der Hauswände und das Rot der Ziegeldächer wiedergegeben.
Hugo von Tschudi schätzte an Monet, wie er in seinem Antrag auf Erwerbung dieses Bildes für die Nationalgalerie darlegte, dessen »großes Vermögen, ein scheinbar reizloses Motiv durch die Lebendigkeit der Behandlung, die Feinheit der Farbenstimmungen, den Zauber der Luftwiedergabe künstlerisch zu gestalten« (zit. nach: B. Paul, Hugo von Tschudi und die moderne französische Kunst, Mainz 1993, S. 359 f.). | Angelika Wesenberg
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