Marlene hatte starke Meinungen und viel Selbstvertrauen. Ihr Ziel war ein Couture-Design, das Designer dazu zwang, unkonventionell zu denken. Mit Blick auf das Bild sagt Lang: „Ich kam nach Berlin und hängte mir daheim dieses Bild hin. Ich schaute mir täglich vor Verlassen des Hauses dieses Bild an, um mich inspirieren zu lassen. Es war, als würde ich ein kurzes Gespräch mit Marlene führen, bevor ich zur Arbeit fahre, als ob sie sagen würde: ‚Geh raus und hol sie dir‘. Es hing jahrelang bei mir zuhause.“
Als Lang die Gelegenheit hatte, am Marlene-Dietrich-Projekt mitzuwirken war es, als ob Marlene sie von zuhause zu ihrer Arbeit begleiten würde. „Das war der Zeitpunkt, wo ich das Bild von zuhause mitnahm und an meinem Arbeitsplatz aufhängte. Ich hatte das Gefühl, dass Marlene, die großartige Modeikone, unsere Arbeit bestätigen würde. Alles, was wir taten, machte viel mehr
Sinn.“
Marlenes Art, ihre Bühnenauftritte zu gestalten, war phänomenal. Sie umgab sich mit den besten Mitarbeitern überhaupt. Jedes Detail - vom Anfang der Show bis hin zum Ende - wurde vorausgeplant. Beispielhaft dafür sind die spezialisierten und detaillierten Bühnenbeleuchtungspläne, die sich in den Archiven der Deutschen Kinemathek in Berlin, ihrem Geburtsort, finden ließen. Ihr Ansatz bei dem Kleid, das sie nie haben konnte, war ganz ähnlich. Trotz detaillierter Beschreibungen waren die Designer nicht in der Lage, Marlenes Wunsch nach ihrem Traumkleid zu erfüllen.
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