Aquarell und Deckfarben auf Papier. Während König Ludwig I. von Bayern bei der Neugestaltung seiner Hauptstadt München höchst modern auftrat und für die Kunst Italiens und der Antike schwärmte, entdeckte er in Nürnberg seine Leidenschaft für das deutsche Mittelalter. In fünfzehn Strophen hat der leidenschaftliche Dichter Ludwig seinen tiefen Gefühlen für die alte Kaiserstadt Ausdruck verliehen. Entsprechend beauftragte der Rat der Stadt den Architekten und Maler Carl Alexander Heideloff, eine Reinschrift des Textes mit einer prunkvollen Bilderbordüre nach Art alter Stundenbücher zu verzieren. Im Bogenscheitel halten ein Nürnbergischer Landsknecht und ein bayerischer Infanterist das Königswappen. Die fromme Bilderwelt des Rahmens zeigt Trachten aus Nürnbergs Blütezeit in der Epoche Albrecht Dürers und der Reformation, während bei den Architekturmotiven die damals äußerst beliebte Gotik dominiert.