Der 1931 in Breslau geborene Gelsenkirchener Künstler Many Szejstecki eröffnet in seinen großflächigen Bildern einen Blick auf unsere Welt, die sonst im Verborgenen bleibt. Die Perspektive liegt unterhalb der Erdoberfläche, der Betrachter schaut von unten durch die zum Teil transparent erscheinenden Erdschichten. Der Blickpunkt des Werks ›Im Pott (unter Essen)‹ liegt im Bereich ›Zollverein‹ mit Blick in den Süden der Stadt Essen, etwa 200 Meter unterhalb der Erdoberfläche. Damit gewährt Szejstecki, der selbst jahrelang als Steiger im Ruhrgebiet unter Tage arbeitete, einen Einblick in die Welt des Unsichtbaren, übersetzt mit einer Malweise, die zwischen künstlerischer und technischer Zeichnung changiert. Durch die besondere Farbgebung der Essener Untenansicht wird der Eindruck der Tiefenschichtung noch verstärkt. Ein ähnliches Bild in Schwarz-Weiß hängt in der Dauerausstellung des Ruhr Museums in Essen.