Von seinen Lehrern Eugen Bracht und Franz Skarbina an die Freilichtmalerei herangeführt, sah sich Ludwig Dettmann künstlerisch am stärksten Fritz von Uhde und Max Liebermann verpflichtet, deren helle Palette und Motive er in vielen seiner Gemälde aufgriff. In den 1890er Jahren wandte er sich – wie Max Liebermann Jahre zuvor − dem Motiv des Schweinekobens zu, das er narrativ wie in dem Gemälde »Die Prinzessin und der verschlafene Schweinehirt« (1896, Kunsthalle Kiel) oder genremäßig wie in »Auf dem Lande« auffaßte. »Wir Jungen wollten Natur«, bekannte er später, »unverfälschte, nicht durch Kunst ›verbesserte‹ Natur. Wir wollten das Leben schildern, das uns umgab« (zit. nach: M. Potztal, Ludwig Dettmann 1865–1944, Heide 2008, S. 181). In dem Gemälde der Nationalgalerie zeigt er ein junges Mädchen vor einem wackeligen hölzernen Stall, das aufmerksam eine Sau mit ihren Ferkeln beobachtet. Wie Liebermann hat Dettmann den fast beiläufigen Wirklichkeitsausschnitt dabei gekonnt mit lockerem Pinselstrich erfaßt. | Regina Freyberger
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