Aus: Topographia und Eigentliche Beschreibung der Vornembsten Stäte, Schlösser auch anderer Plätze und Örter in denen Hertzogthümer[n] Braunschweig und Lüneburg, Frankfurt a. M.: Merian 1654.
Die von Martin Zeiller (1589–1661) und Matthäus Merian (1593–1650) besorgte Topographia Braunschweig und Lüneburg (1654) wurde der umfangreichste und teuerste Band der Topographien. Anders als andere Territorialherrscher hatte Herzog August von Braunschweig-Lüneburg (1579–1666) darauf bestanden, dass sämtliche Texte und Bilder von seinen eigenen Leuten geliefert würden. Sämtliche Bildvorlagen wurden von Augusts Hofkünstler Conrad Buno (1613–1671) angefertigt und von Caspar Merian (1627–1686) in Kupfer gestochen. Mit einer Außen- und zwei Innenansichten ist die Bibliothek darin häufiger dargestellt als jede andere Sehenswürdigkeit des Herzogtums.
Die ungewöhnliche Raumdarstellung zeigt denselben Bibliothekssaal aus der jeweils gegenüberliegenden Perspektive. Neben dem Personal, das mit Transport und Aufstellung von Büchern beschäftigt ist, sind Besucher zu erkennen, die durch Kleidung und den mitgeführten Degen als Adelige markiert sind. Bis die Bibliothek nach Augusts Tod einer größeren Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde, war sie vor allem ein Besichtigungspunkt für Gesandte und andere Gäste des Hofes.