Der Nürnberger Patrizier Jakob Muffel gehörte der städtischen Elite an und hatte 1502 und 1514 das Amt des Bürgermeisters inne. Er war mit dem genau gleichaltrigen Dürer befreundet, bei dem er das Bildnis kurz vor seinem im Frühjahr 1526 erfolgten Tod bestellt haben muss. Es ist eines von Dürers letzten Porträtgemälden und zeigt seinen monumentalen späten Stil. Ausgehend von einer nicht erhaltenen Porträtzeichnung, hat der Maler die Plastizität des Kopfes und das ausgeprägte Relief der Gesichtszüge kraftvoll modelliert. Zugleich geht Dürer den feinsten Einzelheiten der Physiognomie nach und arbeitet die Beschaffenheit der verschiedenen Oberflächen, etwa der glänzenden Augen, des weichen, dichten Pelzes oder des gestärkten Hemdes brillant heraus.