Macrocheira kaempferi. Japan. 1882.
Diese beiden außergewöhnlich großen Riesenseespinnen sind seit der Eröffnung des Museums im Jahr 1889 ausgestellt.
ZU SCHADE FÜR SUSHI
Riesenseespinnen sind mit einer Spannweite von bis zu vier Metern und einer Beinlänge von bis zu eineinhalb Metern die größten lebenden Krebstiere der Welt. Sie können 20 Kilogramm schwer werden und kommen ausschließlich im Pazifik rund um die japanischen Inseln vor. In 20 bis 500 Metern Wassertiefe schreiten sie auf der Suche nach Futter gemächlich über Sand- und Schlammböden und können dabei weite Strecken zurücklegen. Als Allesfresser sind sie nicht wählerisch: Sie ernähren sich von Pflanzen und Aas, brechen aber auch die Schalen von Weichtieren auf und zerknacken sogar Korallenstücke. Ihren grellrot oder orange gefärbten Panzer tarnen sie zum Schutz gegen Fressfeinde, indem sie Schwämme, Seeanemonen und Algen auf ihrem Rücken platzieren.
Von den Japanern werden sie „Takaashigani“, langbeinige Inselkrebse, genannt. In Europa sind Riesenseespinnen bereits seit dem 17. Jahrhundert bekannt. Der erste Europäer, der sie auf seinen Forschungsreisen zu Gesicht bekam, war der deutsche Arzt Engelbert Kaempfer, dem zu Ehren der lateinische Artname gewählt wurde. Das Seespinnenpärchen im NHM stammt aus der Bucht von Tokio und wurde 1882 von einem schweizer Muschelhändler angekauft.
Heute sind Riesenseespinnen durch Überfischung selten geworden. In Japan gelten sie mittlerweile als Nationalsymbol und werden daher nur mehr selten verspeist.