Lucas Cranach d. Ä. war einer der bedeutendsten Meister der deutschen Renaissance und unter anderem für seine Porträts bekannt.
Am kursächsischen Hof schuf er zwei kleinformatige Rundporträts der Brüder Friedrich III. von Sachsen, genannt der Weise (1463–1525), und Johann, genannt der Beständige (1468–1532).
Die beiden Brüder regierten das Herzogtum gemeinsam. Auch wenn Friedrich III. die Kurwürde innehatte und damit höherrangig war, stimmten sich Friedrich und Johann bei allen politischen Fragen eng ab.
Cranach zeigt im „Bildnis Johann der Beständige“ die gedrungene, feste Gestalt des Kurfürsten vor einem gelbgrünen Hintergrund. Der vollbärtige Johann trägt ein plissiertes Hemd mit perlenbesticktem Kragen, ein schwarzes Wams, eine pelzbesetzte Schaube und ein Barett. Ein silbernes Kreuz schmückt seinen Hals. Das Bild ist auf 1525 datiert und mit einer gelben, geflügelten Cranach-Schlange signiert.
Die Rundporträts der sächsischen Kurfürsten fanden in Form von Gemälden und Holzschnitten als Geschenke an verbündete Höfe Verbreitung. Ihre runde Form erinnert an Porträtmedaillen, die zur Repräsentation der Fürsten und ihres Geschlechts geprägt wurden. 1532 gab Johann Friedrich der Großmütige, Sohn und Nachfolger Johanns des Beständigen, 60 Porträtpaare seiner Vorgänger in Auftrag und setzte damit die von Friedrich dem Weisen eingeleitete Bildpropaganda fort. Damit wurde das in Karlsruhe bewahrte Bildnispaar zum Prototypen einer großen Serienproduktion.