Einfach selber machen / Wie können wir traditionelles Handwerk am Leben erhalten?

Wie können wir traditionelles Handwerk am Leben erhalten?

Es geht heutzutage nicht mehr darum, etwas zu haben, das schön aussieht, sondern vielmehr darum, Teil eines Prozesses zu sein und Dinge selbst zu gestalten. Egal, ob Nähen, Stricken oder Häkeln – Handarbeit erlebt gerade ein Revival und eine Neuinterpretation, angetrieben von der Generation25. Warum? Weil die Generation25 einen Ausgleich zur schnellen und unruhigen Arbeitswelt sucht. Beim Handarbeiten kehrt Ruhe und Entschleunigung ein, und Handarbeit ist gut für Kopf und Seele.
Genau hier setzt die Online-Plattform „Makerist“ an, die Amber, 33, vor gut zwei Jahren gegründet hat. „Ich glaube, viele vermissen in der heutigen Zeit das Haptische: Alles ist so technisiert und oft entpersonalisiert.“
„Makerist“ ist eine Schule im Internet mit Tutorials für allerlei Handarbeiten wie Nähen, Stricken, Häkeln und Patchwork. Amber erklärt ihr Konzept so: „Wir wollen E-Learning und Do-It-Yourself vereinen: Workshops und Kurse für jeden nach Hause holen – Handarbeiten quasi digitalisieren. Durch die Videos wollen wir den Leuten nicht nur etwas beibringen, sondern den gesamten Prozess so einfach wie möglich gestalten, zum Beispiel auch den Materialeinkauf.“
Wie sehr das Konzept von Amber dem Zeitgeist entspricht und auh dem Wunsch der Generation25, etwas mit eigenen Händen zu erschaffen, zeigte auch die Diskussion auf #Deutschland25.
„Als Hobby wirkt selber werkeln Wunder! Es ist entspannend und man hat am Ende das Gefühl, etwas erreicht zu haben.“ (Daniela, 34)
DIY ist nicht nur Trend. DIY vereint Tradition und Zukunft:
„Der DIY-Trend bei Geschenken zeigt, dass etwas mit den eigenen Händen zu erschaffen mit der Online-Welt vereinbar ist.“ (Kisseny, 29)
„Ich liebe meinen Old-Fashion-Schuster, weil er Qualität liefert und dabei menschlich ist. Qualität kostet ein Lächeln.“
In den Kommentaren der #Deutschland25-Diskussion spürt man die Neugier und die Lust der Generation25, ihre Affinität für neue Technologien mit Handwerk zu vereinen. Leben in einer digitalen Welt heißt für sie nicht, auf Tradition zu verzichten. Traditionelles Handwerk kann weiterleben, durch das Internet, durch Austausch und durch die Vernetzung von Gemeinschaften.
Auf die Frage nach einem „Wie?“ fand die Generation25 schnell Antworten:
„So wie Amber den Zugang zu diesem Glück stark vereinfachen. Mit den Händen zu arbeiten tut mir immer gut.“ (Johannes, 26)
„Indem wir die Dinge wieder begeistert selbst in die Hand nehmen und uns nicht alles kopflos vorsetzen lassen.“ (Swantje, 35)
„Werken, Nähen etc. mehr in die Stundenpläne und Lehrpläne bringen!“ (Björn, 26)
„Durch Kurse in der Nachbarschaft ältere Menschen mit einbinden und von ihnen lernen!“ (Jule, 24)
„Online durch Tutorials und offline durch Workshops, Handarbeitsgruppen etc.“ (Milena, 27)
Plattformen wie „Makerist“ bringen uns durch die effektive Verbindung zwischen Off- und Online-Welt haptisches Arbeiten wieder näher und verbinden Menschen mit ähnlichen Hobbys und Interessen. Durch das Internet gelingt es, traditionelles Handwerk in das tägliche Bewusstsein zurückzuholen. Online finden Interessierte Anleitungen, Rat und Austausch, offline werden die Ideen umgesetzt. Der Kommentar von Bernhard, 27, ist das perfekte Schlusswort: „Tradition ist nicht die Weiterreichung von Asche, sondern wie man Feuer macht! Danke für die Plattform!“ Neues und Aufregendes, das uns als kreative Gesellschaft die Möglichkeit der Weiterentwicklung gibt.

#DEUTSCHLAND25