Iustitia

Unter Andreas Schlüter, der 1694 vom Kurfürsten Friedrich III. als Hofbildhauer nach Berlin berufen wurde, verwandelte sich Berlin in eine Residenzstadt von europäischem Rang. Nach seinen Masken der sterbenden Krieger im Hof des Zeughauses wie auch dem Standbild Friedrichs III. und dem Reiterdenkmal des Großen Kurfüsten, dessen Original heute vor dem Charlottenburger Schloss steht (und als Galvano Kopie in der Großen Kuppel des Bode-Museums), wurde ihm 1698 die Aufgabe des Schlossneubaues übertragen. Die beiden Lünettenreliefs der Herrschertugenden Stärke und Gerechtigkeit waren über den Fenstern zu Seiten des zum Lustgarten ausgerichteten Portals V angebracht. Sie gelangten nach der Sprengung des Schlosses in den Besitz der Berliner Museen und gehören zu dem Wenigen, was sich vom plastischen Schmuck des Schlosses erhalten hat.