Komodowaran

Varanus komodoensis. Insel Komodo, Indonesien. Stopfpräparat. 1932.

Nur wenige Museen zeigen Präparate der größten Echse der Welt. Das NHM besitzt auch einen
Komodowaran in Alkohol – eine ungewöhnliche Konservierungsmethode für ein so großes Tier.

WIRTSCHAFTSKRISENWARAN
Komodowarane leben nur auf sechs der Kleinen Sunda-Inseln, Indonesien, und wurden erst 1912 als eigene Art beschrieben. Während des Ersten Weltkriegs gerieten sie in Vergessenheit. 1926 rüstete der Amerikaner Douglas Burden eine private Expedition nach Komodo aus, um die Echsen zu erforschen und einige Tiere für amerikanische Museen zu erlegen. Das Museum of Comparative Zoology in Cambridge, Massachusetts, USA, bot dem NHM Wien ein Männchen im Tausch gegen zwei Riesenschlangen und zehn Eidechsen an. Ein Spendenaufruf in Wien, der die Präparation finanzieren sollte, war trotz Wirtschaftskrise erfolgreich – der Waran wurde präpariert und 1932 in der Schausammlung aufgestellt. Bei Komodowaranen, der mächtigsten heute lebenden Echsenart, können Männchen drei Meter lang und 70 Kilogramm schwer werden. Die Warane fressen Aas, aber auch lebende Tiere – sogar solche, die größer sind als sie selbst, wie Hirsche und Wasserbüffel. Die Beute wird durch Bisse vergiftet und je nach Größe im Ganzen oder zerteilt verschlungen. Junge Komodowarane dagegen ernähren sich vor allem von kleinen Echsen und Insekten. Sie sind geschickte Kletterer und halten sich meist im Geäst von Bäumen auf – nicht zuletzt, um ausgewachsenen Artgenossen zu entgehen, die auch ihre Nachkommen nicht verschonen. Neueste Untersuchungen an in Gefangenschaft gehaltenen Komodowaranen zeigen, dass Weibchen zu einer ungeschlechtlichen Vermehrung wechseln können, wenn Männchen fehlen.