Die dargestellte älteste Tochter des Godolphin Roopers vermählte sich 1778 mit einem reichen Londoner Rechtsanwalt, den König Georg III. von England im Jahr 1785 zum Baron Sunderlin of Lake erhob. Die kostbare Seidenrobe und ein golddurchwirkter Chiffonschal bergen das in kalten Farbtönen gearbeitete Inkarnat. Gleich der im damaligen England allenthalben beliebten fl ämischen Malerei des 17. Jahrhunderts wird die skulptural angelegte Figur von einem idealen Landschaftsausschnitt hinterfangen. Dieser aus der Farbe entwickelte Fond kontrastiert wohltuend die grafische Härte der Porträtierten. Der Präsident der Royal Academy, Reynolds, liefert mit diesem reifen Spätwerk ein anschauliches Beispiel für den englischen Klassizismus des 18. Jahrhunderts. Im November 1786 zahlte ihm dafür der Auftraggeber Baron Sunderlin sein Honorar. Diese Tatsache begründet die Datierung des Berliner Gemäldes.