Das Werk des Landschaftsmalers Jakob Philipp Hackert markiert eine Neuorientierung in der Darstellung der Natur. Hatten vorherige Landschaftsmaler versucht, die Schönheit der Natur zu beschreiben, so ging es Hackert darum, diese Tradition mit der wahrheitsgemäßen Schilderung topographischer Eigenschaften zu vereinen. Das 1778 im Auftrag des russischen Großfürsten Paul Petrowitsch und seiner Gemahlin Maria Feodorowna im ehemaligen Königreich Neapel entstandene Gemälde Landschaft bei Cava dei Tirreni spiegelt diesen Anspruch auf exemplarische Weise wider: Während im Vordergrund die Landschaft in ihrer Schönheit mit einem Hirten und Tieren wiedergegeben ist, erhebt sich im Hintergrund der Monte Finestra. Von Adel und Bürgertum gleichermaßen bewundert, wurde der auch von Johann Wolfgang Goethe hoch geschätzte Hackert 1786 von Ferdinando I. di Borbone zum „Ersten königlichen Landschaft-, See- und Jagdmaler“ ernannt. Hackerts Landschaftsmalerei fasziniert bis zum heutigen Tag. 2001 schuf der Fotokünstler Jörg Sasse für den Förderkreis für Gegenwartskunst der Kunsthalle Bremen eine computermanipulierte Fotografie, 6951, die sich direkt auf das Gemälde Landschaft bei Cava dei Tirreni bezieht.