Entlang eines schmalen Kanals, nahe bei einem Backsteinhaus, hat eine Truppe Soldaten der Artillerie ihr Lager aufgeschlagen. Zelte und Kanonen sind sorgfältig unter den Bäumen aufgereiht. Drei Soldaten halten Wache, einer erleichtert sich am Ufer des Kanals, zwei andere lagern wenig entfernt mit Weinkaraffe und Suppentopf. »Dunkelgrüne und braune Farben sind lackartig glänzend und scharf umgrenzt aufgetragen, die weißen Zelte, die Bäume und Figuren spiegeln sich mit rührender Exaktheit im träge fließenden Wasser« (A. Hentzen, in: Zeitschrift für bildenden Kunst, 63. Jg., 1930, H. 2, S. 32). Die in der präzisen Malweise nahezu naiv wirkende Arbeit wird dem Dresdner Maler Friedrich Ludwig von Vieth zugeschrieben, der es zunächst in der kurfürstlichen Leibgrenadiergarde bis zum Premierleutnant gebracht hatte, bevor er im Jahr 1800 auf eigenen Wunsch hin aus dem Militärdienst ausschied und sich ganz der Bildnis- und Miniaturmalerei zuwandte. Das kleine Bildchen mag noch in Vieths Militärzeit in den späten 1780er oder 1790er Jahren entstanden sein; dazu paßt auch Schnitt und Kopfbedeckung der dargestellten Uniformen. | Regina Freyberger
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