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Das Pferd als wertvolle Weihgabe

Unbekannt-730

Altes Museum, Staatliche Museen zu Berlin

Altes Museum, Staatliche Museen zu Berlin
Berlin, Deutschland

Tiere sind die überwiegende Mehrzahl der frühen Votivfiguren in den griechischen Heiligtümern, und zwar männliche vor allem: Hengste und Stiere, Widder und Hunde, Gänse und Hähne, dazu Hasen und Hirsche. Der Berliner Hengst ist ein in vielfältiger Weise herausragendes Beispiel seiner Gattung; er ist nicht nur eines der größten erhaltenen geometrischen Votivbilder, er zeigt zugleich und damit zusammenhängend eine besondere technische Form, die in dieser Weise nur im geometrischen Stil zur Schilderung des Lebendigen verwendet worden ist. Um die Gussmasse zu erleichtern, deren Massigkeit unter anderen Schwierigkeiten auch das Überschreiten eines bestimmten Formates nicht erlaubte, hat man in einem Werkstättenkreis des 8. Jahrhunderts v. Chr., dessen Zentrum man heute in Korinth vermutet, schon das Wachsmodell für den Bronzeguss aus dünnen Platten aufgebaut, Vorläufer der späteren Kern- und Hohlgussverfahren sozusagen. Dadurch haben die Einzelformen des hervorragend gelungenen Gusses ihre sphärisch gespannte Erscheinung, dadurch sind sie so vorherrschend von ihren Konturlinien geprägt. Nur Maul und Leib haben die sonst beim geometrischen Gestalten beliebte dünne Walzenform. Die Augen waren (wie die Vorderseite des Maules) in Eisen eingelegt. Feine Gravuren begleiten den Halsansatz und gliedern Maul und Hinter beine. Die Standplatte, die schon beim Modellaufbau aus Wachs vonnöten war, ist mit gleichmäßigen Reihen ausgeschnittener Dreiecke spätgeometrisch verziert: sie gibt dem Tier einen definierten geradlinigen Raumbezug, die Voraussetzung gewissermaßen für die eigentümliche, technisch bedingte Form. Der Zuchthengst als eines der wichtigsten Herdentiere der in der Frühzeit nach Olympia kommenden bäuerlichen Herren hat hier eine äußerst präzise, von wenigen Kennzeichen her ablesbare Darstellung erhalten. Die technische Qualität des Werkes lässt erkennen, dass der Künstler bereits in der arbeitsteiligen Spezialisierung der frühen griechischen Polis lebte.

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  • Titel: Das Pferd als wertvolle Weihgabe
  • Ersteller: Unbekannt
  • Datierung: -730
  • Ort: Aus der Peloponnes (Olympia?)
  • Abmessungen: h16 cm
  • Typ: Statuette
  • Material: Bronze
  • Sammlung: Antikensammlung, Staatliche Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
  • Inv.-Nr.: 31317
  • ISIL-Nr.: DE-MUS-814319
  • Externer Link: Altes Museum, Staatliche Museen zu Berlin
  • Copyrights: Text: © Verlag Philipp von Zabern / Antikensammlung, Staatliche Museen zu Berlin / Wolf-Dieter Heilmeyer || Photo: © b p k - || Photo Agency / Antikensammlung, Staatliche Museen zu Berlin / Johannes Laurentius
Altes Museum, Staatliche Museen zu Berlin

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