Der Schweizer Félix Vallotton leitete in den 1890er Jahren die Renaissance des Künstlerholzschnittes ein. Mit seinen Formreduktionen in Holz fand er großen Zuspruch: Er schuf für diverse Verleger illustrative Arbeiten, wurde künstlerischer Mitarbeiter von namhaften Zeitschriften und bebilderte Bücher bedeutender Gegenwartsautoren. 1892 schloss er sich der Pariser Künstlervereinigung der Nabis an, die ebenfalls die Druckgraphik künstlerisch wiederzubeleben suchte. Gleichwohl wahrte Vallotton eine gewisse Distanz zu dieser Gruppe, die ihm den Beinamen „le Nabis étranger“ gab. La paresse zeigt den intimen Blick auf einen Frauenakt, der sich lasziv auf der gemusterten Bettdecke räkelt. Die Diagonale des Körpers und die Diagonale von Arm und Katze korrespondieren mit dem Deckenmuster. In der fließenden Linie, dem spannungsvollen Schwarz-Weiß-Kontrast und der synthetischen Formzusammenfassung zeigt sich Vallottons Beeinflussung von der dekorativen Flächenhaftigkeit japanischer Holzschnitte.
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