Charles François Daubigny, der einen wichtigen Platz in der Geschichte der französischen Landschaftsmalerei einnimmt, ist einer der wenigen klassisch-traditionell ausgebildeten Maler des 19. Jahrhunderts, die ihren Stil im Kontakt mit der nachfolgenden Künstlergeneration, etwa der Schule von Barbizon, weiterentwickelten. In deren Künstlerkolonie schuf Daubigny 1862 siebzehn Kompositionen in der photographischen Vervielfältigungstechnik des Cliché verre, die er gemeinsam mit Camille Corot als künstlerisches Ausdrucksmittel entdeckt hatte. Dabei wird das Negativ, das in die lichtundurchlässige Beschichtung einer Glasplatte gezeichnet wurde, im Sonnenlicht auf lichtempfindliches Papier kopiert, wobei sich die Helligkeitswerte umkehren. In der "Furt", einem der gelungensten Beispiele seiner Clichés verre, zeigt Daubigny eine Herde Kühe, die unter einer düster sich über einen Fluss beugenden Baumgruppe ins Wasser getrieben wird.