Das Bild war Teil eines Zyklus’ von Darstellungen der Liebesabenteuer des Jupiter in verwandelter Gestalt, die Correggio um 1530/32 für den Herzog von Mantua, Federico II. Gonzaga, malte. Leda, die Hauptfi gur des Berliner Bildes, war die Tochter des Königs von Ätolien, verheiratet mit dem Spartanerkönig Tyndareos. Von den verschiedenen Überlieferungen des antiken Mythos hat Correggio die verbreitetste Version dargestellt: Am Ufer des Flusses Eurotas nähert sich Jupiter Leda in Gestalt eines Schwans und verführt sie. Am Ufer vor einer Baumgruppe sieht man Leda mit dem Schwan, links zwei Amoretten mit Blasinstrumenten und den knabenhaften Amor mit der Leier. Ungewiss ist, ob die Gestalten rechts als Begleiterinnen Ledas oder als simultane Darstellungen weiterer Szenen des Geschehens zu deuten sind. Neben der »Leda« sind noch drei weitere Bilder des Zyklus erhalten: das Gemälde der »Danae« in Rom sowie der »Raub des Ganymed« und »Io«, beide in Wien. Einer Hypothese Egon Verheyens zufolge sollten die Bilder im Palazzo del Te, der Sommerresidenz des Herzogs, einen Saal schmücken, der zu einem »Appartamento« gehörte, das möglicherweise für Isabella Boschetti, die offi zielle Mätresse des Herzogs, bestimmt war. Der Zyklus gelangte, vermutlich nach dem Tod Federicos II., nach Spanien in den Besitz Philipps II. Das Berliner Bild wanderte von dort im Lauf des 16. und 17. Jahrhunderts durch berühmte Sammlungen und gelangte 1721 in den Besitz des Regenten von Frankreich, Philippe von Orléans. Sein Sohn Louis fand die Darstellung der Leda anstößig und zerstückelte das Gemälde in einem Anfall religiösen Wahns, wobei der Kopf der Leda zerstört wurde. Der Maler Coypel setzte es wieder zusammen und ergänzte die fehlenden Stellen. 1755 erwarb Friedrich der Große das Bild für seine Galerie in Sanssouci. Als es 1830 in das Museum am Lustgarten überführt wurde, malte Jakob Schlesinger den Kopf der Leda neu.