Zu den wichtigsten Zeugnissen Babyloniens gehören die Rechtsurkunden. Sie lassen unmittelbar erkennen, in welchen juristischen Verhältnissen die Bewohner zueinander standen. Im Text wurden vor allem Zeugen wie auch oft der Schreiber genannt, um etwaigen Anfechtungen zu begegnen. Hierzu wurde die Tafel mit einer Hülle umkleidet, auf der nicht nur der Vertrag noch einmal verzeichnet wurde. Der Text auf der in vorliegendem Beispiel gezeigten Tontafel behandelt eine Vermögensaufteilung zwischen Brüdern. Insgesamt haben fünfzehn namentlich aufgeführte Zeugen und Beteiligte ihre persönlichen Siegel auf der Hülle abgerollt. Kam es zum Streit, konnte durch Öffnen der Hülle der ausführliche Wortlaut des Teilungsvertrages zu Rate gezogen werden. Die Datierung der Urkunde ergibt sich durch die Nennung des Königs Sin-muballit im Text.