Im Jahr 1912 schuf Robert Delaunay in rascher Folge eine Serie von Fensterbildern, Les fenêtres simultanées. Künstlerisch knüpfen diese Kompositionen an Blicke auf die Stadt Paris an, die er 1909 begonnen hatte. Delaunay interessiert zunächst das Motiv der Fensterscheiben, die Licht reflektieren und farbig brechen oder technische Neuerungen wie das Riesenrad, den Eiffelturm oder Straßenlaternen widerspiegeln. Darüber hinaus geht es ihm vor allem darum, die traditionelle Darstellung der sichtbaren Welt in einem perspektivischen Bildraum um die Erfahrung einer zeitlichen Dimension zu erweitern, so dass die für die moderne Großstadt charakteristische Simultaneität von Ereignissen, Ansichten und Erlebnissen anschaulich wird. In dieser friesähnlichen Komposition fasst Delaunay die Themata vorausgegangener Fensterbilder zu einem Panoramablick über die Stadt Paris zusammen.