„Realismus in der Malerei ist die simultane Zusammenordnung der drei bildgestaltenden Grundelemente Linie, Form und Farbe“. Mit diesen Worten definierte Fernand Léger seine Malerei als eine künstlerische Entsprechung der für das Industriezeitalter kennzeichnenden Simultanität unterschiedlicher Sinneseindrücke. In den Formkontrasten, zu denen auch die Die Häuser unter Bäumen zählen, hat der Maler dieses Konzept konsequent realisiert. Schwarze Linien bilden kubische Formen, die durch den Wechsel der Farben Rot, Grün, Blau und vereinzelt auch Gelb sowie ein kontrastierendes Weiß den optischen Eindruck von Licht und Schatten und also eine räumliche Wirkung erzeugen. Rechteckigen Formen, die im Zentrum der Komposition Häuser andeuten, stehen halbkreisförmige, spiralartig zusammengesetzte Figurationen gegenüber, die als Bäume lesbar sind. Der kleinräumige Wechsel dieser Elemente erzeugt die Illusion von Landschaft, Architektur, Licht und Bewegung. Daniel-Henry Kahnweiler, der einflussreiche deutsche Galerist der Kubisten, erwarb das Werk bereits im Entstehungsjahr. Nach der Zwangsversteigerung des Bestands seiner Galerie, die Anfang der 1920er Jahre zur Abgeltung französischer Reparationsforderungen stattfand, wechselte Légers Die Häuser unter Bäumen zunächst in Pariser Privatbesitz.