Nach dem Erfolg der Märchenoper Es war einmal (Premiere: 22. Januar 1900 am k. k. Hofoperntheater unter der Direktion Gustav Mahlers) wurde Alexander Zemlinsky im Juni des Jahres zum Chefdirigenten des Carltheaters in Wien ernannt. Er war mit der Aufgabe betraut, als musikalischer Leiter des Vergnügungstheaters auch der leichten Muse zu huldigen. Der Jahresbeginn 1901 sah die Premiere der Operette Die verwunschene Prinzessin von Eduard Gärtner vor, der am 1. Dezember 1900 – begleitet von Zemlinsky – im Bösendorfersaal Arnold Schönbergs Zwei Gesänge für eine Baritonstimme und Klavier op. 1 uraufgeführt hatte. Neben einer möglichen Instrumentierungsmithilfe an der Operette Eduard Gärtners war Arnold Schönberg in die Einstudierung der Novität am Carltheater eingebunden, wie ein langes Schreiben an den Financier der Produktion belegt. Schönberg nimmt darin Bezug auf Besetzungsfragen, organisatorische Belange sowie den Librettisten Victor Léon (Hirschfeld), Bruder des Jung-Wieners und Zemlinsky-Librettisten Leo Feld (Hirschfeld). Zemlinsky ergänzt: „Wenn ich Ihnen auch rathen darf: wenden Sie Ihren ganzen, großen Einfluss darauf an, Hern V Léon zu bestimmen, dass er die Operette bedingungslos zur Aufführung hergiebt. Die Aufführung wird famos werden, ich werde ebenfalls das Möglichste dazu beitragen; bessere Kräfte zu einer Erstaufführung bekommt er überdies nirgends. Die Operette muss u[nd] kann nur in Wien zuerst aufgeführt werden. […] Mit ergebenem Gruss v. Zemlinszky“.
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