Die rhythmische Gliederung der plastischen Massen und die sich daraus ergebende ›Schönlinigkeit‹ der Madonna bezeugen die Vertrautheit Giovanni Pisanos mit der französischen Kathedralgotik. Die Ausbalancierung des Gewichtes des über die Körperkontur der Madonna weit hinausragenden Kindes führt in der Seitenansicht zu einer sich vom rechten Fuß bis zum Kopf durchziehenden S-förmigen Schwingung. Mit viel Sinn für Monumentalität hat der bedeutendste Bildhauer der italienischen Gotik das kleine Bildwerk von allen Seiten durchgearbeitet. Die Gestaltung des Blickkontaktes der beiden Figuren stellt den künstlerischen Höhepunkt der Komposition dar. Die Skulptur wurde im Mai 1945 stark beschädigt.