Als Karl Friedrich Schinkel (1781–1841) den Auftrag erhielt, zur Hochzeit des Prinzen Carl von Preußen (1801–1883) dessen Berliner Palais auszubauen, war er bereits der einflussreichste Architekt und Innengestalter in Deutschland. Für den Empfangssaal entwarf Schinkel eine prunkvolle Garnitur von vergoldeten Sitzmöbeln, zu der zwei Sitzbänke und acht Sessel gehörten. Der Sessel wurde bereits 1835 in einer Sammlung von berühmten Möbelentwürfen Schinkels veröffentlicht und ist ein herausragendes Zeugnis für die schöpferische Aneignung der Antike im klassizistischen Berlin. Dies zeigt sich sowohl in der Übernahme eines antiken Sesselmodells, das mit seinen beiden vollplastischen Sphingen von den pompejanischen Wandfresken her bekannt war, als auch in den einzelnen filigran ausgeführten Ornamenten.
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