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Mamlukischer Gebetsteppich

Unbekanntum 1500

Pergamonmuseum, Staatliche Museen zu Berlin

Pergamonmuseum, Staatliche Museen zu Berlin
Berlin, Deutschland

Die zwischen 1250 und 1517 über Ägypten und Syrien herrschenden Mamlukensultane besaßen in Kairo eine florierende Teppichmanufaktur, die auch für den Export nach Italien produzierte. Der Gebetsteppich, den Wilhelm von Bode 1888 möglicherweise in Italien erwarb, wurde wahrscheinlich um 1500 in Kairo geknüpft. Sein Aufbau besteht aus einem hochrechteckigen, weiß konturierten Feld mit zentraler, bogig konturierter Gebetsnische. Das dunkelrote Innenfeld ist mit einem stehenden Achteck als Metapher für ein Wasserbecken und darüber befindlicher Wasserkanne ausgefüllt, die in einem Busch mit Schirmblättern steht. Die Kanne kann zwar als rituell notwendiges Gefäß für die Waschung der Gläubigen gedeutet werden, im Zusammenhang mit dem Pflanzenmotiv mag aber auch das Sinnbild ewigen Lebens im Paradies angesprochen sein. Die bogige Kontur der Gebetsnische lässt zwei mit mamlukischen Oktogonen gefüllte Zwickel frei. Das rechteckige Feld darüber ist rotgrundig und mit Zypressen und Palmen besetzt. Zwei Bordüren bilden den Rahmen der Gebetsnische. Die innere Bordüre zeigt gelbe Wolkenbänder auf rotem Grund, die äußere Bordüre zeichnet sich durch ein fortlaufendes, rankenartig geführtes Flechtband mit Pflanzen aus. Charakteristisch für diesen mamlukischen Gebetsteppich sind die Zypressen und Palmen sowie die nur in Ägypten vorkommenden Schirmblätter. Oktogone und Flechtbänder, die hier eine eher untergeordnete Rolle spielen, stehen bei Mamluken-Teppichen sonst im Vordergrund. Die Verwendung einer glänzenden Wolle und die Farben Hellblau, Hellgrün und Dunkelrot ergeben ein geheimnisvolles Zusammenspiel.

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  • Titel: Mamlukischer Gebetsteppich
  • Ersteller: Unbekannt
  • Datierung: um 1500
  • Ort: Kairo, Ägypten
  • Abmessungen: w120 x h162 cm
  • Typ: Teppich
  • Material: Wolle
  • Sammlung: Museum für Islamische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin
  • Inv.-Nr.: KGM 1888,30
  • ISIL Nr.: DE-MUS-814517
  • Externer Link: Pergamonmuseum, Staatliche Museen zu Berlin
  • Copyrights: Photo © bpk - Photo Agency / Staatliche Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz / Georg Niedermeiser || Text © Scala Publishers / Museum für Islamische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin / Jens Kröger
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