Diese im Original über 12 Meter lange Elbkarte wurde von keinem Kapitän je verwendet - auch sonst von keinem Seemann. Sie entstand 1568 im Auftrag des Hamburger Rates und sollte vor Gericht als Beweismittel dienen. Denn die Stadt lag mit den Herzögen von Braunschweig-Lüneburg im Streit. Es ging um die Elbhoheit, vor allem um das wichtige, weil einträgliche Zoll- und Stapelrecht. Gefertigt wurde sie von dem zu Lebzeiten berühmten Maler und Kupferstecher Melchior Lorichs. Entsprechend ihrer Rolle im politisch-wirtschaftlichen Konkurrenzkampf stimmen nicht alle topographischen Details. So ist die an Hamburg vorbei fließende Norderelbe deutlich breiter angelegt, als es in Wahrheit der Fall war. Auch hat Lorichs die Hamburger Wassertonnen bis hin zur Mündung in die Nordsee deutlich hervorgehoben, ebenfalls um die Hamburger Ansprüche geltend zu machen.