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Mars gradivus

Giovanni da Bolognaum 1580

Bode-Museum, Staatliche Museen zu Berlin

Bode-Museum, Staatliche Museen zu Berlin
Berlin, Deutschland

Kleinbronzen des gebürtigen Flamen Jean de Boulogne, besser bekannt unter seinem italienischen Namen Giovanni Bologna oder abgekürzt Giambologna, gehörten im ausgehenden 16. Jahrhundert zu den begehrtesten Objekten höfischer Kunstsammlungen und fanden in Europa rasch Verbreitung. Die Medici verwendeten die Werke ihres Hofbildhauers als diplomatische Geschenke. Zu den beliebtesten und oft wiederholten Modellen des Künstlers gehörte die Darstellung des antiken Kriegsgottes Mars als ›Vorkämpfer‹ (gradivus) mit einem kurzen Schwert in der Rechten. Die muskulöse Gestalt wird in einer genau kalkulierten, komplizierten Körperhaltung gezeigt, wobei die raumgreifende Bewegung des stark gedrehten Rumpfes in den ausgestreckten Armen und den weit ausschreitenden Beinen rhythmisch fortgeführt wird. Die leicht erhobene Ferse des zurückgesetzten Fußes trägt zur Dynamisierung der Figur bei. Die makellose Oberfläche, die detailliert ausgearbeiteten Details an Händen und Füßen und der ernste, entschlossene Gesichtsausdruck unterstreichen die kriegerische Energie, die von der Bronze ausgeht.

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