Die Anmut ihrer Bewegung, der noble Ausdruck ihres Gesichtes, ihre modische Frisur und nicht zuletzt die Pracht ihrer Kleidung mögen zur außergewöhnlichen Popularität dieser Gewandfigur beigetragen haben. Und dennoch blieb die Identität der häufig als Maria deklarierten Skulptur wie auch ihre ursprüngliche Verwendung bis heute ungeklärt. Das zur Seite gewendete Haupt mit den nach unten blickenden Augen wie auch der als Wolke gestaltete Sockel weisen auf eine erhöhte Anbringung hin. Für eine Identifizierung als im Himmel schwebende Immaculata, d. h. die jungfräulich Empfangene, fehlen jedoch die Attribute: Solche Marienfiguren stehen in der Regel auf der Mondsichel über der Weltkugel. Überdies haben sie den Fuß auf die Schlange gesetzt, als Zeichen des Sieges über die Häresie. Thematisch am überzeugendsten erscheint die Darstellung als Himmelfahrt Mariens, die, von Engeln getragen, zu den um das offene Grab versammelten Aposteln niederblickt. Zu den wichtigsten Werken Joseph Anton Feuchtmayers gehören die Chorgestühle in den Klosterkirchen in Weingarten und in St. Gallen sowie die Gesamtausstattung in der Wallfahrtskirche in Birnau.