Im 5. Jahrhundert v. Chr. bildete sich in Mitteleuropa die nach einem Fundort in der Schweiz benannte Latènekultur aus, zu deren Charakteristika die Entwicklung eines eigenen Kunststils gehört. Als Maskenfibeln bezeichnete Gewandspangen der frühen Latènezeit kommen vom Mittelrhein bis nach Nordböhmen vor. Selten sind sie wie das Exemplar aus dem Berliner Stadtteil Niederschönhausen auch außerhalb des keltischen Verbreitungsgebiets anzutreffen. So weit in den Norden ist die Fibel möglicherweise als Handelsgut oder Geschenk gelangt. Auf dem Bügel des Berliner Stücks sind zwei individuell gestaltete Männerköpfe zu sehen, die einander abgewandt dargestellt sind. Der zurück gebogene Fuß ist als Widderkopf gestaltet. (MN)