Wollte ein Schreinergeselle Meister werden, musste er ein vorgeschriebenes Möbel herstellen und von der Zunft begutachten lassen. Zuvor musste er eine eigenhändige Zeichnung des geplanten Möbels einreichen, um überhaupt die Erlaubnis für dessen Anfertigung zu bekommen. Solche Entwurfszeichnungen für Barockmöbel haben sich überaus selten erhalten. Für diesen Schrank existierte sie noch, so dass das Möbel als Meisterstück des aus Würzburg stammenden Hans Jakob Setzendreibell (gest. vor 1742) identifiziert werden konnte, der sich am 8. November 1703 in Mainz mit einem nahezu identischen Schrank zur Meisterprüfung anmeldete.