Stenopterygius war ein Ichthyosaurier. Die häufigsten Meeressaurier im Jurameer waren die Ichthyosaurier, eine hoch spezialisierte Reptiliengruppe, die von landlebenden echsenartigen Vorfahren abstammte und sich wieder perfekt dem Leben im Meer angepasst hatte. Die Beine waren zu Paddeln umgestaltet worden, der Körper hatte eine perfekte, delfinähnliche Stromlinienform und die Tiere gebaren lebende Junge im Meer. Sie mussten somit nicht mehr zur Eiablage ans Land zurückkehren. Die sichelförmige Schwanzflosse der Ichthyosaurier war vertikal ausgerichtet, ganz im Gegensatz zur horizontalen Fluke der Delfine, die heute eine ähnliche Lebensweise führen, obwohl sie nicht näher mit Ichthyosauriern verwandt sind. Die Schwanzflosse der Ichthyosaurier leistete mit seitlichen Schwanzschlägen den Hauptantrieb, während die Extremitäten eher der Stabilisierung des Körpers beim Schwimmen und der Steuerung dienten.
Es gibt spektakuläre Ichthyosaurier-Funde aus Süddeutschland, die viele Rückschlüsse auf die Lebensweise dieser Tiere zulassen. Darunter ist ein trächtiges Weibchen und auch Tiere mit Überresten des Mageninhalts. Bislang sind im niedersächsischen Becken (wahrscheinlich bedingt durch den kaum erfolgten Abbau der Ölschiefervorkommen) deutlich weniger Ichthyosaurier gefunden worden. Östlich von Braunschweig wurden aber bereits Exemplare der Gattungen Stenopterygius und Eurhinosaurus nachgewiesen. Das Staatliche Naturhistorische Museum Braunschweig verfügt über mehrere Ichthyosaurierskelette aus dem Braunschweiger Land, von denen einige sogar bei eigenen Museumsgrabungen geborgen werden konnten.