Minikleid mit plastischem Saum

Auffälliger Schmuck des schlichten Minikleides ist der plastischgestaltete Saum. An die erhöhte Brustpasse mit kleinem, rundemHalsausschnitt sind vierzehn nach unten konisch verlaufendeStoffbahnen angesetzt, die in Scheiben enden. Diese wiederumwurden gegeneinander gesetzt und ergeben so das plastischeAufspringen des Saumes. Die in den 1960er Jahren beliebtendicht gewebten Wollstoffe waren das ideale Material für derartskulpturale Entwürfe, die von hoher schneidertechnischer Raffinessezeugen. Das Kleid schließt im Rücken mit einem verdecktenReißverschluss und ist vollständig abgefüttert.Pierre Cardin (*1922), der sich 1950 mit einem kleinen Atelierselbstständig gemacht hatte, gehört zu den vielseitigsten Designernder Nachkriegszeit. Neben seiner Haute-Couture-Kollektionentwarf er Konfektions- sowie Prêt-à-porter-Kollektionenund vergab weltweit Lizenzen. Seine Entwürfe sind geprägtvom Interesse an Technik sowie Geometrie und zeichnensich durch die konsequente Umsetzung einer Idee in einerKollektion aus. 1964 ließ er die Röcke 10 cm über demKnie enden und trug damit wesentlich zur Verbreitung desMinirocks bei.