Hans Christiansen zog 1895/96 nach Paris, um sich als Universalkünstler weiterzuentwickeln. Nachdem ihn der Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein höchstpersönlich für die Darmstädter Künstlerkolonie auf der Mathildenhöhe in Darmstadt zu gewinnen versuchte, verließ er 1898 schweren Herzens die Stadt. Als einer von sieben Künstlern nahm er bei der ersten Ausstellung der Künstlerkolonie „Dokument Deutscher Kunst“ 1901 teil und errichtete das komplett durchgestaltete Wohnhaus „Villa in Rosen“, welches im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde.
In Christiansens Möbelentwürfen ist keine gerade Entwicklungslinie zu erkennen. Eher schien er sich im Spannungsfeld der aufkommenden Stilauffassungen seiner Zeit zu befinden. Die Spiegelvitrine ist durch die phantasievollen Intarsien, die schmückenden Doppelsäulen mit kleinen Metallschuhen und die in Metall ausgeführten Kapitelle charakteristisch für seine Schaffensperiode zwischen 1903 und 1910.