James Simon (1851–1932), Sammler und Mäzen der damali- gen Königlich Preußischen Museen, sorgte dafür, dass Anf. des 20. Jh. der Bestand an Hausmodellen der Sammlung für Deutsche Volkskunde ausgebaut werden konnte. Nach den Vorschlägen des Siedlungsforschers Robert Mielke (1863–1935) und des Altonaer Museumsdirektors Otto Lehmann (1865–1951) wurden hierfür Häuser ausgewählt, die als typisch für deutsche Kulturlandschaften galten. Dieses Modell entspricht einem Haus in Rissbach an der Mosel. Sowohl die Enge des Moseltals mit seinen steil ansteigenden Berghängen als auch die traditionelle Monokultur des Weinanbaus prägten die Bauweise der Häuser entlang des Flusses. Ein massives Erdgeschoss bot Schutz vor Hochwasser. Über den Kellereingang an der Straßenseite wurden Weinfässer aus den Gewölbekellern gerollt. Die Straßenseite bildet die Schauseite des Hauses: Hier sind im Gegensatz zur Seitenfassade die Holzstreben nicht nur unter Berücksichtigung der Statik, sondern auch nach dekorativen Aspekten gesetzt.