Um gleich einem Missverständnis vorzugreifen: diese Kirche, den historischen Hamburger Mariendom, gibt es nicht mehr. Im 13. Jahrhundert als gotische Basilika erbaut – und zwar dort, wo Sie im ersten Modell einen kleinen Holzkirchenbau im Innern des ersten Ringwalls gesehen haben – war sie bis zur Reformation Sitz des Bischofs von Hamburg-Bremen. 1806 wurde sie abgerissen, nachdem die Kirche säkularisiert worden, also in staatlichen Besitz überführt worden war und damit das Gebäude an die Stadt Hamburg gefallen war.
Das Modell zeigt, wie der Mariendom um 1280 ausgesehen hat. Sie sehen einen dreischiffigen Ziegelbau, dessen Mittel- und Querschiff deutlich höher sind als die beiden Seitenschiffe. Turm und Dach sind mit Blei gedeckt, ein geschmeidiges Material, das schon bei etwas mehr als 300 Grad schmilzt und sich mit einfachen Mitteln bearbeiten läßt. Die Flechtwandhütten rund um den Dom markieren die damaligen Größenverhältnisse: während die Wohnhäuser nicht über zwei Geschosse hinauskommen, ragt der Dom weit über ihre Dächer hinaus.