Auf der Terrasse vor dem Palast des Fürsten Kapara [auf dem Tell Halaf] fanden sich mehrere Bruchstücke einer Vogelskulptur, die auf einem Kapitell thronte. Aufgrund der kreisrunden Vertiefung auf dem Kopf und des Zapfens auf der Unterseite des Kapitells hatten die Ausgräber zunächst angenommen, dass es sich bei dem Raubvogel um eine der Säulen vom Westpalast handeln müsste. Weitere Fragmente sowie zwei Kapitelle mit Vogelkrallen belegen, dass es mindestens drei derartige Skulpturen gegeben hatte. Die große Ähnlichkeit zwischen diesen Bildwerken und dem westlichen Greifen vom zweiten Durchgang des Westpalastes spricht für eine gemeinsame Werkstatt und damit auch für eine zeitgleiche Datierung. Ohne gesicherten Fundkontext bleibt hingegen die Aufstellung vor dem Hilani hypothetisch. Möglicherweise diente die Vertiefung auf dem Kopf der Aufnahme von Libationen, wie sie für den Sockel einer Königsstatue aus Zincirli angenommen werden kann. Die ursprünglich noch erhaltene linke Augeneinlage aus Kalkstein ist verloren gegangen. Zwei nachträglich eingepasste Fragmente auf der rechten Brusthälfte und im Nacken lassen noch erkennen, wie sich die Gesteinsfarbe durch den Brand des Tell Halaf-Museums verändert hat. [NC]