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»Morphogenesis«, die Entwicklung eines organischen Objektes

Bernd Lintermann1997

ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe

ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe
Karlsruhe, Deutschland

Bei »Morphogenesis« wird ein organisches Objekt über evolutionäre und genetische Konzepte in Echtzeit verändert. Das Objekt wird in stereoskopischem 3D dargestellt und scheint in fließenden Bewegungen im Raum zu schweben. Die Benutzer*in erzeugt Zufallsmutationen des aktuellen Objektes, die in einer statischen Leiste unterhalb des aktuellen Objektes gezeigt werden. Wählt er/sie eine Mutation aus, ist diese anschließend der Ausgangspunkt für den nächsten Mutationsschritt und die zusätzlichen Organe wachsen langsam aus dem Objekt heraus. Über ein Mischpult werden die entstandenen Formen der maschinellen Skulptur live „abgemischt“: Längen, Krümmungen und Komplexität des sich bewegenden Objektes werden verändert.

»Morphogenesis« ist als Maschine zur Generierung von Formen entworfen, die ein sinnlich-erfahrbares Erlebnis schaffen soll. Das ästhetische „Produkt“ ist einem mathematisch exakten Konzept unterworfen. Die Benutzer*in navigiert durch seine Wahl innerhalb eines mathematischen Möglichkeitsraumes von Formen. Im Vergleich zu klassischen Formentwicklung muß dabei Kontrolle über Formdetails dem System überlassen werden. Dies schränkt jedoch nicht das sinnliche Ergebnis ein, im Gegenteil: Das Konzept soll gerade an seinen Ergebnissen gemessen werden. Die Mathematik ist so entworfen, dass die Ergebnisse eine ästhetische Konsistenz besitzen und mit der Liebe zum handwerkilchen Detail in stereoskopischer Betrachtung ein sinnliches Erlebnis schaffen.

Ergänzend zur interaktiven Computerinstallation wurde eine Website entwickelt. Auf der Website wird das organische Objekt als Einzelbild dargestellt, es folgt dem gleichen evolutionären Prinzip wie das, das dem Objekt auf der Leinwand im Museumsraum zugrunde liegt. Klickt die Benutzer*in auf „Mutate“, werden sechs Veränderungen des Objekts als Einzelbilder angezeigt. Wählt er/sie eines der Einzelbilder, wird dieses zum Ausgangsobjekt der nächsten Mutation.

Mit der Zusammenführung der Museums- mit der Netzversion, die auf dem selben Datensatz agieren, griff »Morphogenesis« früh die Interaktion von Besucher*innen im Museum mit den User*innen im Netz auf.

Produktion:
ZKM | Institut für Bildmedien, Karlsruhe, DE

Anwendungssoftware: Bernd Lintermann
Steuereinrichtung Design und Fertigung: Ulrich Weltner
Texturen: Alexander Weiß

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  • Titel: »Morphogenesis«, die Entwicklung eines organischen Objektes
  • Ersteller: Bernd Lintermann
  • Datierung: 1997
  • Rechte: © ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, Screenshot: Bernd Lintermann
ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe

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