Die Muttergottes hält den nackten, in seinem kindlichen Wesen betonten Jesusknaben über der linken Hüfte und reicht ihm einen Apfel. Ihr Gesicht strahlt einen mädchenhaften Liebreiz aus. Das in seiner Oberfläche sehr fein gearbeitete Bildwerk wurde von einem Straßburger Bildhauer in der Nachfolge Niclaus Gerhaerts von Leyden geschaffen. Weitere Statuetten seiner Hand sind an der Kanzel des Straßburger Münsters anzutreffen. Diese entstand in den Jahren 1484 bis 1486 für den Münsterprediger Hans Geiler von Kaysersberg nach einem Entwurf des Architekten Hans Hammer. Die Berliner Madonna scheint also in der Münsterbauhütte gearbeitet zu sein und könnte zum heute zerstörten Sakramentshaus der Kathedralkirche gehört haben.