Diese Gemälde überrascht im Kontext der anderen, in diesen Jahren von Gustav Klimt gemalten Werke. Zum einen ist über die Identität der Dargestellten nichts Näheres bekannt. Möglicherweise hat der Meister in dieser sehr privat und intim wirkenden Szene einer schlafenden jungen Mutter mit ihren beiden ebenfalls eingeschlafenen Kinder Eindrücke seiner eigenen, mit ihm liierten Modelle und den von ihm gezeugten Kindern wiedergegeben. Zum Zeitpunkt der Entstehung des Bildes waren die beiden Söhne, die er gemeinsam mit seinen Modellen Maria Ucicka und Marie Zimmermann hatte, jeweils zehn Jahre alt.
Zum anderen überrascht das Bild mit seiner strengen, zurückhaltenden Farbigkeit. Über die gesamte Bildfläche breitet sich dunkle, bräunlich-schwarze Farbe, aus der sich die drei Gesichter wie Farbinseln abheben. Die deutliche Differenzierung von hell-modellierten Hautpartien und homogen-dunkler Farbbehandlung der überwiegenden Restfläche des Gemäldes erzeugt einen scharfen Kontrast von plastisch geformten, dreidimensionalen Bildpartien und zweidimensional wirkenden Partien. Mit solchen formalen Gegensätzen arbeitete Klimt bereits bei den kurz zuvor entstandenen Damenbildnissen, etwa „Fritza Riedler“ oder „Adele Bloch-Bauer I“, allerdings mit dem Unterschied, dass dort die flächigen Partien mit reichem Ornament und sogar Goldflächen ausgefüllt wurden. Gänzlich leer ist der dunkle Hintergrund allerdings nicht. Das farblich vom Hintergrund abgesetzte rechteckige Feld hinter der Mutter deutet sehr wahrscheinlich ein Fenster an, und das am linken Bildrand wahrzunehmende Möbel ist wohl ein Schrank mit Glasflächen.