Arnold Schönbergs Notenschreibmaschine von 1909 basiert auf dem Prinzip einer mechanischen Schreibmaschine: Sie verfügt über eine Tastatur, Typen tragende Hebel und ein Farbband. Um Partituren mit allen notwendigen Zeichen schreiben zu können, muss Schönberg allerdings die herkömmliche Konstruktion erweitern und verändern. Das Papier wird nicht in eine Walze eingespannt, als Schreibfläche dient eine Ebene. Sie kann von links nach rechts, nach oben und unten bewegt, im Kreis um einen Mittelpunkt gedreht und gekippt werden. Damit kann jeder Punkt der Schreibfläche exakt angesteuert werden. Elektrisch betrieben, könnten sogar mehrere Schreibmaschinen aneinander geschaltet werden. Ein geübter Schreiber könnte dann, vermutet Schönberg, kleine Auflagen von Notenblättern rascher, preisgünstiger und mit klarerem Schriftbild als bisher herstellen. Durch einen Elektromotor und Verstärkung der Hebel könnte die Maschine auch zum Notenstechen, durch Umbau im Prinzip auch als Zeichenmaschine verwendet werden. Im April 1909 reichte Schönberg die Patentschrift ein, die in einigen Details, aber nicht im Prinzip beanstandet wurde. Seine Konstruktion wirkt aufwendig, die Komplexität der Tastaturbelegungen und Doppelfunktionen erfordert vom Schreibenden höchste Konzentration. Doch ist die Apparatur alles andere als ein technisches Phantasma oder eine Wunschmaschine. Die Notenschreibmaschine wurde nie realisiert, doch zeigen die Entwürfe eine enorme Imagination und mechanische Begabung.